News

Ohne recht zu wissen wie ich den Text einleiten soll gibt’s von letzter Woche einiges zu berichten. Am Montag liessen wir es recht ruhig angehen, Julia war noch im Busch und hat auch schon die erste Sense auf dem Gewissen, Patrick und ich durften wieder umgraben und jäten. Abends wurde es dann bisschen ekelhaft da einer der Israelis unglücklich in eine Maschine griff (ich habe jetzt noch nicht verstanden welche,auf jedenfalls keine Säge) und sich seine Fingerkuppe (wer sich jetzt schon Gänsehaut hat liest besser nicht weiter) fast vollständig abtrennte. Da diese ohne Auto unterwegs waren liehen sie sich den Van von Katrina (aus Ulm) und fuhren die 50km ins nächste Krankenhaus nach Nelson. Unglücklicherweise wurden sie da zugeparkt, der Rückwärtsgang ging nicht mehr rein und auch telefonische Beratung half nichts, somit blieb ihr nix anderes übrig als statt auf ihrer Automatratze auf dem Sofa zu schlafen. Den Tag darauf lud Felix (der BaldLeipziger) auf eine Fahrt nach Nelson ein, witziger weise war das erste was wir sahen der vermisste Van vor einer Apotheke und frisch ausgeparkt. Nelson war ja schon vor ein paar Wochen ein kurzer Stopp, damals aber ohne sich groß der Stadt zu widmen. Geografisch ist am Stadtrand der Mittelpunkt von Neuseeland zu finden, mittlerweile habe ich auch raus gefunden warum der Wasserstand damals so niedrig war denn überraschenderweise gibt es auch hier so was wie „Gezeiten“. Trotzdem war ich nicht sonderlich beeindruckt vom Stadtbild, allein 2 sehr schöne Parks haben den Rundgang etwas aufgewertet.

Die Wettervorhersagen kündigten für den folgenden Tag Regen an, ich hatte das vorher registriert aber was folgte hatte ich so nicht erwartet denn es goss in Strömen, das ca. 24h lang. Die Aufgaben waren folglich andere,vom Farbe im Bad abspachteln, über Knoblauch sortieren zum Küche putzen. Am Mittag war „Community Lunch“ wo alle ca 50 Bewohner plus Wwoofer geladen waren, es gab mal wieder Reis mit Gemüse (haha), dazu aber Dessert und das leckerste selbstgemachte Brot was ich seit der Ankunft hier gegessen habe (und seitdem probiere das zu kopieren – heute war ich schon nah dran). Statt wie geplant den verregneten Abend mit einem Film in der Küche zu verbringen wurden wir kurzfristig  gebeten an einer Veranstaltung teilzunehmen welche grob als „Musik und Tanz“ umrissen wurde. Es war der 22. Februar, im Vorjahr kamen in Christchurch (ca 500km von hier) 180 Menschen ums Leben, dieses Ereignis geht den meisten Neuseeländern ziemlich nah wie ich an dem Abend feststellte da bereits am Mittag daran erinnert wurde (die Kommune an sich ist nicht sonderlich religiös glaube ich, ich denke eher das der Mensch und die Natur hier im Vordergrund stehen). Der Einladungfolgten alle Wwwofer, somit standen wir kurz später alle im Kreis und sangen traditionelle Lieder aus verschiedenen Kulturen  bzw wurden uns einige kleine Tänze beigebracht (in Anbetracht der Situation war es zu Beginn denke ich für viele etwas komisch und wirkte befremdlich, diese „Angespannheit“ löste sich aber recht schell da es nicht zuletzt auch ein Zeichen des Respekts ist die kulturellen Riten des Landes kennenzulernen). Leider hat mein Zelt dem Dauerregen nicht ganz stand gehalten auch wenn die Wassermengen darin minimal waren, trotzdem schliefen alle die kein Zimmer hatten auf Matratzen in Halle – es wurde eine lustige Nacht mit Drum&Bass, Klaviergeklimper und rumrennenden Menschen und erinnerte irgendwie an Klassenfahrten 😉

Freitag abend war eine Verabschiedungsfeier, wir kannten zwar die Gastgeberin nicht aber das war auch egal denn wir lernten neue Bewohner kennen und konnten uns auch bei den bereits bekannten nach den Beweggründen der Auswanderung nach Neuseeland erkunden. Ich traf zum Beispiel auf Charles, Mitte 40 und exSquatter aus Groningen (welches im übrigen zusammen mit Leipzig und Krakau letztens zur lebenswertesten Stadt Europas gekürt wurde) der auch schon paar Wochen in der Hafenstrasse hauste. Die Gespräche gingen bis tief in die Nacht (er lebt auch schon seit 12 Jahren in der Kommune, arbeitet im Café und seine beiden Kinder kamen auch in Riverside zur Welt). Gegen 3Uhr war dann Schluss, ich den gestrigen Tag total übermüdet und der Rest motiviert am Samstag abend was anderes zu machen ausser rumzuhocken – das rumhocken wurde zwar nur an ein Lagerfeuer verlagert aber das war wenigstens ein Anfang (Julia hat es bloss erzählt, ich hatte da schon lang geschlafen).

Heute war ja wieder Sonntag und endlich fuhren wir zum Sonntagsmarkt nach Motueka, es gab Bratwurst (unglaublich lecker nach all der Zeit), dazu Softeis, vorhin durfte ich bei Klaus (einem Bewohner) am Schlagzeug spielen (Zufälle gibts!) und morgen gehts für Patrick und mich in den Abel Tasman National Park zur 3tägigen Wanderung entlang der Strände, wir hoffen das Wetter bleibt regenfrei!

Tag 37 und danach in der Community

Endlich mal wieder was neues von uns. Also neues nicht wirklich ausser das wie eine recht schöne und ruhige Woche in der Community hatten. Früh geht es meist gegen 9 Uhr im Beet los, Julia rodet weiterhin im Busch, Patrick und ich widmen uns dem kleineren „Unkraut“. Ab Mittag gestalten  sich die Tage unterschiedlich, der Hunger meldet sich meist zuerst und es ergeben sich mit Hilfe der   meisten Bewohner leckere Mahlzeiten, meist mit Pasta oder Reis als Grundnahrungsmittel, dazu allerlei Gemüse unterschiedlichsten Geschmackes. Die Highlights waren ein Grillabend am Mittwoch sowie Lammbraten welcher von James, einem Neuseeländer vorgestern zubereitet wurde. Samstag Abend beschlossen wir (also eine 13 Personengruppe) zu einer Dancehall Session zu fahren. Der Weg führte erneut zum 700m hohen Takaka Hill, diesmal allerdings weiter zur Stadt Takaka und nach Oneaka. In Anbetracht der wenigen Häuser die wir auf der Fahrt gesehen haben konnten wir uns ungefähr ausmalen wie Samstagabendparties in Neuseeland ausserhalb der grossen Städte aussehen. Der Raum war vielleicht 4*5 Meter gross, flukativ waren über den Abend verteilt maximal 40 Menschen zugegen. Zu Hause wäre das sicher ein enttäuschender Abend geworden, hier wurde des recht familiär, nicht zuletzt auch dank unserer Gruppe als grosser Teil des Ganzen. Unglaublich schön war der Sternenhimmel, ich habe sicher noch nie soviele auf einem Haufen gesehen inkl. Der Milchstrasse .Gegen 1 war dann allerdings auch Schluss für mich und ich zog mich in den Van zum schlafen zurück. Als ich nachts kurz wach wurde und die Tür öffnete traute ich meinen Augen kaum: links waren die Sterne noch zu sehen, der Himmel wirkte südlicherseits dann wie abgeschnitten und ging ein unglaubliches Morgensonnenrot im Osten über. Ich wünschte im Nachhinein ich hätte in dem Moment rausgefunden das die Kamera nur 5cm neben meinem Kopf lag aber auch so wird das Bild langfristig schwer aus selbigen verschwinden. Am nächsten Morgen entschlossen wir dann kurzerhand den Strand der Golden Bay aufzusuchen. Endlich bekam ich „gewohnten“ (also keinen schwarzen wie in Raglan) Sand zu Gesicht, das Wasser war zwar kühl aber nach der Nacht genau das richtige. Wellen konnte man dagegen nur akustisch wahrnehmen, perfekt zum schwimmen (100m entfernt vom Strand schaute ich dann erst zum Boden und stellte fest das ich genauso gut hätte laufen können 🙂 Zwei weitere Stunden verbrachten wir dann noch dort, aßen ein Eis in Takaka und später auf der Heimfahrt stellte ich dann erst fest das wieder Sonntag war – und wieder einer der im Kopf hängen bleiben wird!

Das war in der Tat sehr seltsam da ich noch nie einen Regenbogen um die Sonne gesehen habe - ausserdem von Regen keine Spur

Tag 35 und 36

Der Samstagabend war dann doch relativ unspektakulär, eher eine gemütliche internationale Runde bei Bier und somit sind dann gegen 23Uhr auch die Lichter ausgegangen. Gestern war es doch ein sehr ungewohntes Gefühl den „einzig freien Tag der Woche“ (lacht nicht 😉 in Ruhe angehen zu lassen, aufzustehen, kochen, lesen, schlafen, was auch immer. Der Nachmittag überraschte dann mit etwas Livemusik auf einer Geburtstagsfeier von 2 Leuten die hier im Gelände zelebriert wurde und somit wurde es wieder kurzerhand anders als erwartet (und wieder Sonntags, dieser Wochentag nimmt tatsächlich in der Reihe sich zum Teil ähnelnder Tage immer wieder den besonderen Platz ein was nicht zuletzt auch an der Art der Neuseeländer liegt sich den Tag draussen & zusammen zu gestalten). Unsere Aufgaben heute und wohl auch die kommenden Tage wird die Entwucherung eines „Bush Walks“ sein, also viele Schlingelpflanzen entfernen und mit der Sichel sich durch schier undurchschaubares Gestrüpp arbeiten. Erste Fortschritte im Vergleich zum Foto unten hatten wir nach 3 Stunden bereits gemacht, danach waren wir noch eine Runde schwimmen im See welcher netterweise gleich im Camp ist. Uns gefällt es hier echt gut, die Menschen sind alle sehr nett und falls sich keine Arbeit in der Obsternte findet werden wir hier wohl sicher eine längere Zeit verbringen was den Blog wohl erstmal nicht allzu aufregend macht 🙂

Tag 34

Auch heute morgen klingelte der Wecker wieder, allerdings erst um 8. Puenktlich eine Stunde spaeter standen wir wieder im Beet und beendeten unsere Unkrautverzupfaktionen in 2 Stunden, dieses Mal aber bei stroemenden Regen was aber bei euch eher nieseln bedeutet. Danach wurde ganz entspannt das Wochenende eingelaeutet, mit den ersten uns zugesteckten Utensilien gekocht und gebraten (was man nicht alles aus Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch und irgendetwas spinatartigen zaubern kann)! Waehrend der Gespraeche danach mit einem der dort zahlreich durch das Camp schwirrenden Leute stiess ich auf einen Chemnitzer der bald nach Leipzig zieht und in der Community seit Dezember ist weil es ihm dort so gut gefaellt. Fuer heute abend ist dann eine kleine Feier angekuendigt worden, was morgen am freien Sonntag passiert wissen wir noch nicht.

P.S. Eigentlich wollte Patrick ganz stolz das Foto vom gejaeteten Beet praesentieren aber der sitzt gerade mit mit der signifikanten SD Karte gegenueber im McDonalds und versucht verzweifelt sich in das hauseigene Freie WLAN einzuloggen (gibts das in Deutschland eigentlich auch?). Ich habe bereits nach 5Minuten probieren die Reissleine gezogen und bin in das Internetcafe gegenueber ausgewichen. Foto wird jedenfalls nachgereicht. Ich wuensche allen Lesern ein schoenes Wochenende!

Tag 33

Heute morgen klingelte der Wecker, eigentlich nichts ungewöhnliches doch für uns zur Zeit schon. Punkt sieben Uhr hieß es aufstehen, duschen, schnell frühstücken, der Bleibe „Good Bye“ sagen und Punkt 9 Uhr standen wir in der Riverside Community auf der Matte. Maren, quasi die Chefgärtnerin, instruierte uns kurz und meinte das 80% der Arbeit wohl aus Unkraut jäten bestehen wird. Weiterhin hat sie sich gestern bisschen mit der Anzahl der derzeitigen Wwoofer vertan und konnte uns nicht versprechen das wir 2 Wochen bleiben können. Normalerweise funktioniert das Prinzip sehr simpel: alles was dort wächst dürfen wir für uns verkochen, bis auf einen abgesteckten Bereich der für das Café reserviert ist. Wenn natürlich zu viele Leute zugegen sind ist die Nahrung knapp was für uns erst einmal Zuteilung bedeutet. Das Essen hat dagegen für uns nur mindere Priorität, wichtiger ist die kostenlose Bleibe und somit stellen wir nach 3 Stunden im Beet (sie meinte auch das die Arbeitszeit sehr flexibel gestaltet werden kann, „tut soviel es euch wert ist“) unsere Zelte neben das Hostel, in welchen derzeit die anderen Wwoofer sowie Farmarbeiter von umliegenden Plantagen leben, erste Kontakte wurden bereits geknüpft (witzigerweise scheinen da alle anderen Wwoofer auch auf dem Luminate gewesen zu sein). Da es hier gerade ungewöhnlich durchgängig regnet steht der Tag morgen noch auf der Kippe (nur Sonntag ist frei), uns wurde aber auch „unterm Dach“ eine Menge Arbeit zugesichert…wir werden sehen.

Tag 31 und 32

Nach einer Woche war dann auch gut und wir düsten zurück nach Motueka. Schon auf der Hinfahrt kamen wir durch dieses Örtchen und fanden es recht nett, dieser Eindruck sollte sich bestätigen. Einig waren wir uns darin ein Hostel auf zu suchen (nach einer Woche ohne Dusche empfanden wir das als wichtig, dies bestätigte sich auch bei dem Anblick den jeder nach dem duschen hatte, was sonst so normal ist, empfanden wir nun als Luxus).Im White Elefant wurden wir dann fündig, eine alten kolonialen Villa, von einer Deutschen geführt. Keine Seltenheit in dieser Region, viele Deutsche Aussteiger ließen sich hier nieder aber dieses Hostel bekommt auf jeden Fall einen Favoritenpunkt.

Hier könnten wir es länger aushalten aber muss eine andere Wohnform her, 30 Dollar pro Nacht können wir schließlich nicht ewig zahlen. Hier in Motueka gibt es viele Plantagen für Äpfel, Kiwis, Zitronen, Orangen, Wein, Tabak und Oliven. Aus diesem Grund entschließen wir uns hier länger zu verweilen bevor es weiter in den Süden geht. Erntehelfer werden jedoch erst in c. 2 Wochen benötigt und eine kleine Auffrischung des Reisekontos kann nicht schaden. Zur Überbrückung bis zur Erntesession haben wir uns heute (9.2.) mal ums Wwoofing gekümmert, ein Modell, bei welchem man auf ökologischen Farmen arbeitet. Es gibt so was vom kleinen Familienbetrieb, bishin zu größeren Höfen und Kommunen und es werden zwischen 4-6 Stunden Mitarbeit erwartet, im Gegenzug erhält man Nahrungsmittel und einen Schlafplatz. Für die Anmeldung und 40 Dollar haben wir die Möglichkeit bei mehreren hundert Betrieben, welche Wwoofing anbieten anzufragen. Das taten wir heute auch, und zwar bei der „Riverside Community“, der ältesten Kommune Neuseelands (seit 40 Jahren), ein 200 Hektar großes Gelände mit Tieren, verschiedensten Gärten (alles fürs Überleben wird dort scheinbar angebaut), einem Cafe und allerlei interessanten Sachen. Morgen können wir dort anfangen, früh um 9 beginnt die Schicht auf dem Acker. Die Wwoofing- und Hostelbetreuerinnen stammen aus Deutschland, allesamt sehr locker. Wir waren heute echt begeistert von dem idyllisch grün durchwachsenen Gelände und sind gespannt was uns morgen da erwartet. Hoffentlich bekommen wir auf dem Feld keinen Hitzekoller, denn den Gerüchten zu Folge sind hier 50 Grad mehr als bei euch ;-)…..haltet durch, der Frühling naht!

Tag 23-30 Das Luminate Festival

Nun ist das Festival vorüber, eine Woche mit den Hippies Neuseelands. Eine Erfahrung der besonderen und anderen Art.

Nach 10km Schotterserpentine (Canaan Road) und teils dem Abgrund nahen Kurven, erreichten wir Takaka Hill auf ca. 700m Höhe. Dort soll es nun sein, mitten in den Bergen…Zivilisation?….Fehlanzeige. „Dort ist der Bär verreckt“.

Nachdem sich der Nieselregen entschlossen hatte aufzuhören bauten wir uns erst mal ein schönes Basiscamp, bestehend aus Jans Riesenzelt und dem Bus. So ließ es sich aushalten, Wind- und Sonnengeschützt im Vorzelt chillen dachten wir uns. Leider musste es oft als Regenschutz herhalten. Unsere kosmischen Energien reichten scheinbar nicht immer aus um dem Himmel aufreißen zu lassen.Wald, Hügel, Berge, Wiese säumten unser Blickfeld. Ein wirklich herrlich gelegenes Gelände. Hügel wie bei Herr der Ringe, moosbewachsene Märchenwälder, Heuschnupfen hervorrufende Wiese, das hat der Schöpfer schon schön gemacht muss man sagen.

Eine Feuershow stellte am Donnerstag die Eröffnung dar. Neben der Hauptbühne befindet sich eine kraterähnliche Vertiefung, mit weltmusikalischer Untermalung wurde dort schließlich nackt ums lodernde Feuer getanzt, wobei wir eher das Publikum darstellten. Ein schön buntes Treiben aus Feuerakteuren mit Stäben, Ketten, Hulahup-Reifen, spielenden Kindern – ein schönes Miteinander eben. Das Festival beschreibt sich ja auch mit „Musik, Tanz, Kultur, Nachhaltigkeit und Umwelt, internationalem Miteinander, Wissensaustausch, Kreativität und Inspiration. Vor diesem Hintergrund sollten sich auch die kommenden Tage abspielen. Auf einem kleinen Markt gab es allerhand Köstlichkeiten, von leckerem Hare Krishna food bis hin zum selbstgebacken Brot (ja, Brot mit „Bums“, also Energie meine ich, Heimatgefühle kamen auf) war allerhand dabei. Weiterhin gab es viele Zelte, Tipis und offene Plätze für einen ganzen Batzen an Workshops, Lesungen, ect. (Trommeln, verschiedene Jogavarianten, Meditaion, Maori Voval, Kirtan, Chanting, Qi Gong, Tantra, Massagen, u.v.m.). Musik gab es natürlich auch, eine große Bühne und einen Elektrofloor. Letzterer war nur sporadisch zu ertragen. Ab und zu wurde ich mal mit Goa verwöhnt, ansonsten wars zu ruhig oder zu stressig. Auf der Hauptbühne lief jedoch allerhand, kulturelle Tänze, Weltmusik, Singer, Songwriter, Trommel und Didgeridoo, Raggae, Dub, Funk, Soul und nachts (als meine beiden Nerds schon fest schliefen) auch guter Elektro und Psy. Bei der Kälte die dort oben herrschte, oft dazu noch mit Regen, ist es auch das einzig sinnvolle sich in den Schlafsack zu verziehen. Warm trinken kann man sich ja auch nicht, da es eine alkoholfreie Veranstaltung ist. Unsere paar hineingeschmuggelte Fläschchen waren also nur ein tropfen auf den heißen Stein. Somit gab es keine Alkoholleichen, kein Gepöbel und kein kaputtes Glas (sehr zum Vorteil für die vielen Kinder). Wir sind ja auch hier um anderes kennenzulernen, sich darauf ein zu lassen, ein stückweit zu leben und dem Gewohntem mal Kontra zu bieten. So beginnt man den Tag ohne Kater, Frühstückt schön, schlendert so in den Tag hinein, Jan ging zum Trommelworkshop, Gnom liest wahnsinnig viel, ich war mal beim Yoga und Kirtan. Jonglieren üben, Poi ballascieren,…so treibt man dies & das. Leute beobachten macht natürlich auch Spaß.Am Abend war meist eine faszinierende Feuershow zu bestaunen, tagsüber konnten wir den Akteuren bei den Trockenübungen. Und da beginnt nämlich der Hamster zu humpeln, mann waren da Freaks unterwegs. Schon zu beginn sagte Jan:“Ein Glück haben wir dich dabei, sonst würden wir ja völlig auffallen“ Ein sehr hippieskes, teils eingeschworenes Völkchen. Viele von diesen Freigeister und Lebenskünstlern leben einfach ein anderes Leben, stellen andere Inhalte in ihren Fokus und machen ihr Ding,ein Leben im Einklang mit der Natur, Spiritualität nimmt großen Raum ein und Liebe sowie Zwischenmenschlichkeit ist grundlegend. Auf jeden Fall waren dort viele interessante Menschen wo zuhören und zuschauen Freude bereitete.Einiges von dem war jedoch etwas zu viel für uns, oder besser gesagt es ist schwer sich damit zu identifizieren. Mutter Erde in allen Ehren, an „Nicht-Sichtbares“ glauben ist auch ok, aber ich muss deswegen nicht den Mond anjaulen oder permanent wie ein Affe brüllen. Obwohl mir diese Unbeschwertheit und Lebenslust, welche von den Menschen oft ausgestrahlt wurde, beeindrucken ist und mir prägend im Kopf beleibt denke ich. Bei Gnom und Jan schaut es glaub ich etwas anders aus, übertrieben gesagt, schienen die beiden froh das es am Mittwoch vorbei war. Und damit dieses Resümee nicht zu stark in eine Richtung tendiert, bin ich der Auserwählte, der sich mit diesem Text abrackern durfte 😉 Ich hoffe ihr könnt euch ein ungefähres Bild machen.

 

Tag 22

Gegen 6 Uhr morgens sind wir endlich auf der Südinsel angekommen! Die Sonne war noch nicht zu sehen doch die letzten Stunden ohne oder mit nur wenig Schlaf nagten schwer an unserer Kondition sodass wir nach der Ankunft erst einmal das Auto abparkten und eine Runde schlafen mussten. Beim anschließenden Frühstück lief uns tatsächlich der erste Kiwi über den Weg (wir wissen nicht ob es einer war oder doch eine Ente doch witzigerweise kam uns eben auf dem Zeltplatz eine entgegen und der Schnabel sah komplett anders aus). Manche Neuseelandbesucher klagten während all ihrem Aufenthalt keinen zu Gesicht bekommen zu haben (so auch die 2 Autoverkäufer), bei uns waren es 4 Stunden auf der Südinsel! Übrigens entstand dabei auf der Satz des Tages denn Julia sah ihn zuerst, rief mich und danach Patrick welcher es aber nicht hörte. Leicht gereizt ob der Schlafmützigkeit dessen und der drohenden Gefahr das dieser die einmalige Chance dadurch verpasst ergänzte sie den Satz folgendermaßen: „Patttriiiick! Paaaaatrick! Ein Kiwi! Patrick, Ein Kiwi! Mann!“. Dieser hörte das nun endlich, kam, sah das Tier und fragte tatsächlich: „Und woran erkennst du das das ein Männchen ist? Am Schnabel?“: Lustig ne? Ich habe jedenfalls erstmal ordentlich abgefeiert.
Gegen Mittag waren wir dann in Nelson. Aus allen Neuseelandbüchern war das die Stadt wo ich die meisten Erwartungen von hatte (der Nordteil der Südinsel wird nicht selten als traumhaft bezeichnet bei all den Buchten, weissen Stränden und Palmen). Bereits bei der Einfahrt kam es mir aber komisch vor das das Wasser im Meer einfach fast nicht vorhanden war,warum weiss ich bis jetzt nicht. Die Boote lagen jedenfalls auf trockenen Sand auf, es wirkte wie Ebbe an der Nordsee. Dort wo Wasser war standen Kinder bestimmt 50 Meter vom Ufer kniehoch im etwas Wasser, sehr seltsam das Ganze. Die Suche nach einem Zeltplatz war schnell beendet, dieser ist auch recht kostenguenstig nur werden wir seit Stunden von kleinen Tieren ähnlich Obstfliegen in Massen verfolgt. Diese beissen dann auch zu was morgen sicherlich einige Folgen aufzeigt.

Die nächsten sieben oder acht Tage wird der Blog jedenfalls erst einmal brachliegen, wir fahren nämlich wie es sich fuer einen Sommer gehört auf ein Festival. Dieses nennt sich Luminate Festival (www.luminatefestival.co.nz), dieses ist im Abel Tasman Park und soll der Fusion sehr ähnlich sein –  mit vielen Bands sowie Workshops, Lichtinstallationen, etc ( nur mit dem grundliegenden Unterschied das bei diesem Alkohol strickt untersagt ist). Ich bin jedenfalls sehr gespannt und freue mich darauf.

Tag 21

Am gestrigen Montag war die Überfahrt auf die Südinsel unser Ziel. Da ich wiedermal als erster Punkt 5:30 Uhr wach war genoss ich es im Morgengrauen durch die Stadt zu schlendern da ich die anderen beiden nicht wecken wollte. Am einem Werktag ist dies besonders interessant, zum Teil fuhren Leute in Anzügen und mit Krawatte auf ihrem Skateboard zur Arbeit – coole Stadt. Fahrräder sieht man dagegen kaum, bis 9 Uhr kam Wellington nur schwer in die Gänge. Patrick und Julia dafür langsam,und so begaben wir uns in das Internetcafé um zu recherchieren. Für den Tag war alles ausgebucht, lediglich nachts 2:30 war Kapazitäten verfügbar. Wir entschlossen uns dies trotzdem wahrzunehmen da wir soundso in der Stadt schwerlich einen Schlafplatz fanden und auf eine weitere Nacht zu dritt im Van keiner Lust hatte. Auch fand ich im Internet raus das es in Wellington tatsächlich einen „German Bakery“ gab somit konnten wir bis eben endlich mal wieder Schwarzbrot essen, herrlich! Den Rest des Tages besuchten wir noch einmal den Hafen, waren in der Schwimmhalle sportlich aktiv (das Meer war doch bei dem Seegang etwas zu kalt) und waren erneut im Internetcafé um die Zeit bis zur Abfahrt zu überbrücken. Im Zuge dessen zerschoss es mir leider den Blog während eines Updates, ich hoffe das ich das behoben habe und ihr jetzt diese Zeilen lesen könnt. Die Überfahrt haben wir dann komplett verschlafen, zu sehen war eh nicht viel denn es war dunkel 😉