Tag 23-30 Das Luminate Festival

Nun ist das Festival vorüber, eine Woche mit den Hippies Neuseelands. Eine Erfahrung der besonderen und anderen Art.

Nach 10km Schotterserpentine (Canaan Road) und teils dem Abgrund nahen Kurven, erreichten wir Takaka Hill auf ca. 700m Höhe. Dort soll es nun sein, mitten in den Bergen…Zivilisation?….Fehlanzeige. „Dort ist der Bär verreckt“.

Nachdem sich der Nieselregen entschlossen hatte aufzuhören bauten wir uns erst mal ein schönes Basiscamp, bestehend aus Jans Riesenzelt und dem Bus. So ließ es sich aushalten, Wind- und Sonnengeschützt im Vorzelt chillen dachten wir uns. Leider musste es oft als Regenschutz herhalten. Unsere kosmischen Energien reichten scheinbar nicht immer aus um dem Himmel aufreißen zu lassen.Wald, Hügel, Berge, Wiese säumten unser Blickfeld. Ein wirklich herrlich gelegenes Gelände. Hügel wie bei Herr der Ringe, moosbewachsene Märchenwälder, Heuschnupfen hervorrufende Wiese, das hat der Schöpfer schon schön gemacht muss man sagen.

Eine Feuershow stellte am Donnerstag die Eröffnung dar. Neben der Hauptbühne befindet sich eine kraterähnliche Vertiefung, mit weltmusikalischer Untermalung wurde dort schließlich nackt ums lodernde Feuer getanzt, wobei wir eher das Publikum darstellten. Ein schön buntes Treiben aus Feuerakteuren mit Stäben, Ketten, Hulahup-Reifen, spielenden Kindern – ein schönes Miteinander eben. Das Festival beschreibt sich ja auch mit „Musik, Tanz, Kultur, Nachhaltigkeit und Umwelt, internationalem Miteinander, Wissensaustausch, Kreativität und Inspiration. Vor diesem Hintergrund sollten sich auch die kommenden Tage abspielen. Auf einem kleinen Markt gab es allerhand Köstlichkeiten, von leckerem Hare Krishna food bis hin zum selbstgebacken Brot (ja, Brot mit „Bums“, also Energie meine ich, Heimatgefühle kamen auf) war allerhand dabei. Weiterhin gab es viele Zelte, Tipis und offene Plätze für einen ganzen Batzen an Workshops, Lesungen, ect. (Trommeln, verschiedene Jogavarianten, Meditaion, Maori Voval, Kirtan, Chanting, Qi Gong, Tantra, Massagen, u.v.m.). Musik gab es natürlich auch, eine große Bühne und einen Elektrofloor. Letzterer war nur sporadisch zu ertragen. Ab und zu wurde ich mal mit Goa verwöhnt, ansonsten wars zu ruhig oder zu stressig. Auf der Hauptbühne lief jedoch allerhand, kulturelle Tänze, Weltmusik, Singer, Songwriter, Trommel und Didgeridoo, Raggae, Dub, Funk, Soul und nachts (als meine beiden Nerds schon fest schliefen) auch guter Elektro und Psy. Bei der Kälte die dort oben herrschte, oft dazu noch mit Regen, ist es auch das einzig sinnvolle sich in den Schlafsack zu verziehen. Warm trinken kann man sich ja auch nicht, da es eine alkoholfreie Veranstaltung ist. Unsere paar hineingeschmuggelte Fläschchen waren also nur ein tropfen auf den heißen Stein. Somit gab es keine Alkoholleichen, kein Gepöbel und kein kaputtes Glas (sehr zum Vorteil für die vielen Kinder). Wir sind ja auch hier um anderes kennenzulernen, sich darauf ein zu lassen, ein stückweit zu leben und dem Gewohntem mal Kontra zu bieten. So beginnt man den Tag ohne Kater, Frühstückt schön, schlendert so in den Tag hinein, Jan ging zum Trommelworkshop, Gnom liest wahnsinnig viel, ich war mal beim Yoga und Kirtan. Jonglieren üben, Poi ballascieren,…so treibt man dies & das. Leute beobachten macht natürlich auch Spaß.Am Abend war meist eine faszinierende Feuershow zu bestaunen, tagsüber konnten wir den Akteuren bei den Trockenübungen. Und da beginnt nämlich der Hamster zu humpeln, mann waren da Freaks unterwegs. Schon zu beginn sagte Jan:“Ein Glück haben wir dich dabei, sonst würden wir ja völlig auffallen“ Ein sehr hippieskes, teils eingeschworenes Völkchen. Viele von diesen Freigeister und Lebenskünstlern leben einfach ein anderes Leben, stellen andere Inhalte in ihren Fokus und machen ihr Ding,ein Leben im Einklang mit der Natur, Spiritualität nimmt großen Raum ein und Liebe sowie Zwischenmenschlichkeit ist grundlegend. Auf jeden Fall waren dort viele interessante Menschen wo zuhören und zuschauen Freude bereitete.Einiges von dem war jedoch etwas zu viel für uns, oder besser gesagt es ist schwer sich damit zu identifizieren. Mutter Erde in allen Ehren, an „Nicht-Sichtbares“ glauben ist auch ok, aber ich muss deswegen nicht den Mond anjaulen oder permanent wie ein Affe brüllen. Obwohl mir diese Unbeschwertheit und Lebenslust, welche von den Menschen oft ausgestrahlt wurde, beeindrucken ist und mir prägend im Kopf beleibt denke ich. Bei Gnom und Jan schaut es glaub ich etwas anders aus, übertrieben gesagt, schienen die beiden froh das es am Mittwoch vorbei war. Und damit dieses Resümee nicht zu stark in eine Richtung tendiert, bin ich der Auserwählte, der sich mit diesem Text abrackern durfte 😉 Ich hoffe ihr könnt euch ein ungefähres Bild machen.

 

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