Und weiter geht die Reise

Heute war der letzte Tag in Vancouver. Die Stadt hat meine ersten Eindrücke bestätigt, auch wenn es fast nur regnete und wir Downtown fast nie verlassen haben ist es unglaublich toll hier. Allein die Lage zwischen Ozean und Bergen ist faszinierend, wir sind viel rumgelaufen, waren Donnerstag im Stanley Park und gestern beim Fussball. Was bleibt ist der Eindruck einer sehr lebendigen Stadt welche ich als Reiseziel jedem empfehlen kann. Und vielleicht komme ich irgendwann auch noch einmal hier her, dann allerdings im Sommer… (ironischerweise wurde für Vancouver die nächsten 3 Tage Sonnenschein gemeldet)

Morgen früh geht es dann weiter nach Seattle, das erste Mal in die USA – ich bin gespannt 🙂

Vancouver!

Gemütlich hat sich der Zug die letzten 25 Stunden durch die Berge geschlängelt und was man bei Tag bewundern konnte war genial. Wer schon einmal in Norwegen war weiß in etwa was ich meine, nur die Fjorde müsst ihr euch weg denken. Trotzdem passt dieser Vergleich m.E. am besten zu Kanada. Der Zug war auch richtig klasse, viel Beinfreiheit, kaum belegt, mit Waschraum und Steckdosen versehen, was will man mehr? Der hatte sicher schon viele Jahre auf dem Buckel, allein die letzten 4 Tage ist er um die 4600km von Toronto nach Vancouver gerollt, aber gerade darin lag sein Charme. Spätestens als ich eben die ersten Möwen gehört und die Meeresluft gerochen hab bin ich voller Vorfreude auf die Stadt, ebenso wie auf das Hostel welcher auf den ersten Blick sehr retro und gemütlich eingerichtet scheint. Bilder folgen wie immer, ich hab keinen Laptop zum hochladen dabei.

Letzter Tag

Das Wochenende haben wir in den Rocky Mountains verbracht, wir sind weit gewandert und haben in einer Berghütte genächtigt. Es war richtig cool fernab der Zivilisation, riesige, endlose Berge, Schnee wohin das Auge reicht und Wälder über Wälder. Bären haben wir zum Glück keine getroffen aber viele andere Tiere haben unseren Weg gekreuzt. Es ist schwierig die Eindrücke hier wieder zu geben, ich werde später mal paar Bilder rein stellen. Heute heißt es zusammen packen und morgen geht’s mit dem Zug weiter nach Vancouver. Schlappe 26 Stunden Fahrt aber dafür noch einmal durch die Rockys 😉

Edmonton

…ist eine recht junge Stadt, deren Geschichte man recht schnell mit 3 Stichpunkten abhandeln kann: 1795 begannen europäische Siedler die ersten Gebäude zu errichten, 1905 wurde es zur Hauptstadt Albertas ernannt, was einen sprunghaften Bevölkerungsboom von 4000 auf ca 78000 Bewohnern zur Folge hatte. Als 1947 im Norden Kanadas Öl gefunden wurde, wuchs die Zahl weiter. Überhaupt dreht sich hier alles um das Öl, welches ein paar 100km weiter nördlich in Fort McMurray abgepumpt wird. Edmonton schafft dafür die Infrastruktur und nicht wenige hier fliegen am Anfang der Woche „hoch“, arbeiten 10 oder mehr Tage durch, kommen zurück und haben paar Tage frei. Da der Verdienst dafür sehr hoch ist kann man sich mit spätestens 50 irgendwo ein Haus kaufen und zur Ruhe setzen. Allerdings hat dies für das Stadtbild zur Folge das du selbst im Zentrum („Downtown“) erschreckend wenig Menschen auf der Straße siehst, dazu wirken die um 1970 erbauten Hochhäuser recht grau und hässlich. Viel zu entdecken gibt es also hier nicht, unser Fokus liegt nun auf abends. Vorgestern sind wir per pedes zum lokalen Eishockeyteam, den Edmonton Oilers, gefahren, welche in der NHL spielen. Wir hatten im 3. Oberrang echt gute Plätze und der Gegner aus Nashville wurde 5:1 weggeputzt. Anschließend noch Sherlock Holmes Pub eingekehrt, welcher mir tagsüber in Downtown aufgefallen ist, ein sehr cooles Haus inmitten der Wolkenkratzer. Gestern passierte tagsüber nicht viel, Lebensmittel kaufen, Burger vorbereitet und abends mit Joleen, Philipp und paar Freunden von ihr im verschneiten Park angegrillt. Es war zwar echt eine zähe Geschichte den Grill mit Briketts und Feuerzeuggas (!) in Gang zu bekommen aber als die Kohle erst einmal glühte umso cooler. Das Bild oben zeigt in etwa die Downtown wie man sie gestern abend vom Park aus gesehen hat (die Stadt ist durch den Saskatchewan River in der Mitte geteilt, wir wohnen und waren im südlichen Teil). Für heute steht die Entdeckung der Edmonton Mall (mit über 800 Läden größtes Einkaufszentrum Nordamerikas, angeblich mit eigener Achterbahn und Wasserrutschenerlebnisbad) auf dem Programm, ich bin gespannt 🙂

Tag 1

Sooo nachdem wir gestern wohl den längsten St. Patricks Day unseres Lebens hatten (nämlich genau 31 Stunden) bin ich schon wieder seit morgens um 5 Uhr wach. Draussen ist es nun auch schon hell und um den Gefrierpunkt, aktuell liegt nur noch Restschnee aber im Laufe der Woche soll neuer Schneefall kommen. Der Flug gestern war wohl der unaufregenste und somit beste bislang, morgens um 10 in Tegel gestartet, um 12 in Amsterdam umgestiegen und gegen 22Uhr eurer Zeit in Calgary erstmals kanadischen Boden betreten. Die Landschaft sah von oben schon grandios aus: sehr weitläufig und von exakt quadratisch ausgerichteten Feldern geprägt, am Horizont konnte man die Rocky Mountains sehen. Der letzte Flug von Calgary nach Edmonton dauerte bloss 30 Minuten, wir sind auch sehr tief geflogen sodass ich am Fenster das schier endlose Nichts mit Schnee und zugefrorenen Flüssen bestaunen konnte. Mit Philipp, unserem Gastgeber, haben wir uns anschließend getroffen und sind per Bahn und Bus zu seinem Quartier gefahren. Das Ganze hier erinnert natürlich sehr an Neuseeland, die großen Einfamilienhaussiedlungen, jeder hat ein Auto (soundso ein Muss bei den Distanzen) und auch wirkt es etwas grau und industriell. Die Fusswege befreit keiner von Matsch, Wasser und Schneeresten – warum auch, wird ja eh alles gefahren. Philipp wohnt im Untergeschoss eines Hauses – Bett, Wohnzimmer mit Couch, Küche, Bad, alles vorhanden und somit perfekt. Am Abend kam Joleen zu Besuch, welche wir in der Riverside Community in Neuseeland kennen gelernt haben und die letztes Jahr vom Osten Kanada nach Edmonton gezogen ist – nach 2 Jahren war natürlich die Freude des Wiedersehens groß. Gegen 10 war die Müdigkeit aber doch Sieger, egal – wir haben jetzt eine Woche Zeit und viele gemeinsame Pläne 🙂

Angekommen…

Nach einer kurzen Nacht und 17h Reise sind wir wohlbehalten in Edmonton angekommen. Jetzt heisst es erstmal Schlaf nachholen, von den Eindrücken berichte ich später.