Tag 48 bis 53

Und doch kam alles ganz anders…wir erhielten eine Einladung von Charles ihn zu seinem Grundstück, unweit des Cape Farewell am Golden Bay, zu begleiten. Er tauchte Sonntag Abend 22Uhr im Hostel auf um mich vor die Entscheidung „wir fahren jetzt oder morgen früh ganz zeitig los“ zu stellen. Ich präferierte natürlich letztere Variante, Julia konnte er auch überzeugen und so starteten wir Montag früh um 8 den knapp 100km langen Weg gen Norden, passierten den Takaka Hill zum dritten mal, fuhren weiter nach Takaka und diesmal auch nach Colingwood. Zuvor machten wir Halt, da er seit 13 Jahren hier lebt kennt er einige verborgene Stellen am Strand wo kaum andere Menschen zugegen sind, wir aßen Frühstück am Strand – perfekt. Nächster Halt war dann Puponga, dieser Ort hatte eine interessante Geschichte denn es wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts Kohle abgebaut. Charles meinte aber das die wohl einzige transportfähige Bahnstrecke beschädigt wurde, danach schrumpfte de Ort von mehreren tausend auf ein paar wenige Hundert Einwohner. Die Kohle lag zu Hauff am Strand was ihm wiederum sehr zu Gute kam den sein Grundstück hat weder Wasser noch Strom, dafür aber einen einen kleinen Wohnwagen,einem Geräteschuppen und einer Feuerstelle. Wir versuchten uns danach im Fisch bzw Muscheln fangen mittels eines Fangnetzes jedoch ohne Erfolg. Anschließend ging es zum Cape Farewell (dem nördlichsten Punkt der Südinsel, witziger weise auch 40km nördlicher als Wellington welches auf der Nordinsel ganz im Süden liegt) und weiter zum Wharakiki Beach. Dort wanderten wir eine Weile, trafen erst auf eine ausgewachsene Robbe, danach auf zwei weitere und schlussendlich auf 7 Jungtiere welche wir dank des steigenden Wasserstandes eine gute Stunde aus nächster Nähe beim planschen beobachten konnten. Der Abend war dann richtig cool, wir haben endlich mal leckere Würstchen gegessen, garniert mit Salat, Steaks und Bier (wie ordinär), das Ganze nur mit Feuerholz über einer Feuerstelle zubereitet, dazu endlose Gespräche über seine Gründe auszuwandern, das heutige Europa und Fussballspieler und -vereine der 90iger Jahre. Irgendwann in der sternenklaren Nacht war dann aber auch Schluss, am nächsten Mittag fuhren wir wieder in die Zivilisation nach Riverside.
Am Mittwoch war wieder Community Lunch, diese Woche allerdings megalecker mit Nudel-, Möhren und gemischten Salat, dazu das für mich immernoch unerreichte selbstgemachte, warme Brot. Das Highlight allerdings am Donnerstag der OpenMic Abend in Marahau, eine Art „Jeder der ein Instrument beherrscht kann auf der kleinen Bühne für das Publikum spielen“. Es war Felix der die „Riverside Band“ auf die Tafel schrieb, als wir dann ausgerufen wurden gab es dann auch kein zurück mehr und es wurde sehr lustig improvisiert (LineUp: Patrick – Guitars, Felix – Bass, Mael – Bongos und ich an den Drums). Die Belohnung in Form von tanzenden Menschen, Applaus und ein Freibier für jeden Musiker nahmen wir gern entgegen. Mal sehen ob wir diese Woche eine Reunion feiern oder ob die Riverside Band nur ein „OneHitWonder“ war. Ob des fehlenden Schlafes konnte ich gestern der Einladung von Charles zur lustigen Kartenspielrunde nicht folgen, es hat auch die ganze Nacht aus Eimern geschüttet.

Im Allgemeinen merkt man schon das der Sommer vorüber ist, auch wenn mich das ein bisschen traurig und sorgenvoll macht aufgrund der noch vielen verbleibenden Nächte im Bus oder Zelt. Wir haben jedenfalls beschlossen zeitnah wieder die Reise gen Süden anzutreten, was hier aber halt eher Kälte statt mediterrane Wärme bedeutet…
Morgen allerdings geht’s erstmal in den Abel Tasman Park, der 50km lange Track wartet auf uns, wir hoffen ihn bis Dienstag geschafft zu haben 😉
To be continued…

2 Antworten auf „Tag 48 bis 53“

  1. leider muss ich hier mal etwas klugscheißen, denn der begriff robbe stimmt schon irgendwo. der neuseeländische seelöwe, oder auch phocarctos hookeri, gehört nämlich zur familie der otariidae – den ohrenrobben. das hatte ich letztens zumindest so im tv club aufgeschnappt.

    trinken bildet, baanexhome auch!

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