Dong Hoi / Paradise Cave / DMZ

Dong Hoi ist eine kleine Stadt an der Ostküste von Vietnam, keine 200000 Einwohner leben hier was für asiatische Verhältnisse schon sehr ungewöhnlich ist. Wir haben eine Unterkunft mit Blick auf das Meer, aktuell beginnt auch hier der Herbst was bedeutet das die vielen Hotels an der Promenade sehr wenig besucht sind. Aber Dong Hoi ist sehr wahrscheinlich die jüngste Stadt die wir jemals besucht haben. Im Vietnamkrieg vollständig (!) zerstört begannen erst Ende der 1980er Jahre die Leute sich wieder anzusiedeln, jedes einzelne Haus in der Stadt ist nicht älter als 30Jahre. Als wir abends über die Promenade heim gelaufen sind saßen viele Vietnamesen am Strand, was wirklich beeindruckt ist dieses gemeinsam essen, viele kochen auch direkt auf der Straße oder genießen HotPot (etwa wie Eintopf). Gestern waren wir auf Tagestour im der sogenannten Paradise Cave, eine Höhle die 2005 zufällig von einem Einheimischen entdeckt wurde und seit 10Jahren für Besucher geöffnet ist. Nach einer ca. 20minütigen Wanderung auf den Berg gehts über eine kleine Treppe hinunter in das ‚Innere‘, ich war wirklich schwer beeindruckt wie lange nicht mehr. Überall Stalaktiten, Verformungen und wunderschöne Gebilde aus Stein, das Ganze zog sich ca. 1km in die Höhle hinein. Sehr surreal alles und so ruhig denn aktuell ist Nebensaison, d.h. nach dem Sommer folgt in Vietnam die Regenzeit, wie ihr sicher auf den Fotos bemerkt habt gibt kaum Touristen. Wenn welche neben uns da sind kommen die meist aus Holland und Frankreich. Heute ging es dann weiter über die ehemalige Grenze in den Südteil Vietnams, kurz zuvor habe wir Halt in Vinh Moc gemacht (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vinh-Moc-Tunnel) und Julia konnte die Tunnel, die während des Vietnamkrieges gebaut wurden, von innen besichtigen. Da Asiaten alle gefühlt einen Kopf kleiner als ich sind bin ich nach paar Metern wieder umgekehrt, es war einfach zu eng für mich da drin. Die Tunnel existierten in 3 Ebenen, zur Evakuierung für Menschen (ganz oben), für die von Waren (in der Mitte) und darunter die Waffen zur Verteidigung gegen die GI’s. Die oberste Ebene lag bei 11 Metern unter der Erde und ein verzweigtes System von insgesamt 42km wurde in weniger als 3 Jahren ausgehoben. Ich habe mir derweil die Fotos und Überreste von damals angeschaut und kann mir immer noch nicht vorstellen unter welch krassen Bedingungen die Menschen damals hier gelebt und jeden Tag hart gearbeitet haben um zu überleben. Damit war unsere Reise durch den Nordteil Vietnams beendet und wir kamem über eine Brücke (die ehemalige Grenze) in den Süden. Aktuell sind wir in Hue, es fiel sofort auf das diese Stadt westlicher geprägt ist und durch die vielen Pubs und die lauten Bars kam ich mir teilweise vor wie an der Khao San Road in Bangkok (die Partymeile Asiens schlechthin). Heute gehts dann weiter nach Hoi An.