Hanoi

Nach den wahrscheinlich entspanntesten Flügen meines Lebens sind wir gestern Nachmittag Ortszeit in Hanoi gelandet. Knapp über 35Grad und hohe Luftfeuchte lassen Sommerfeeling aufkommen und der Weg via Taxi zur Unterkunft war auch ohne Hindernisse. Diese liegt ziemlich zentral in der City in einer ruhigen Seitengasse, schlafen klappt aber tatsächlich nur mit Klimaanlage. Den gestrigen Abend haben wir den wunderschönen See um die Ecke erkundet und lecker gegessen, entgegen dem was in Deutschland als vietnamesisches Essen verkauft wird war das eine andere Welt. Allein schon die Gewürze und die Reisnudeln statt den 0815-Gerichten brachten jede Menge Freude. Auch habe ich heute das erste Mal Koriander zu schätzen gelernt, mehr oder weniger ausversehen lag dieser in meiner Schüssel aber irgendwie schmeckt es hier weniger aufdringlich als beispielsweise in Thailand. Vietnam ist auf jeden Fall sehr spannend. Anstrengend auf der einen Seite (stehen bleiben auf Straße und Fußweg ist nicht denn überall düsen Roller an einem vorbei und hupen die ganze Zeit), aber sehr cool und interessant. Die Bahnschienen die sich mitten durch ein Wohnviertel schlängeln (1Meter daneben die Freisitze der Cafès), die eben erwähnten lebendigen Straßen, die unzähligen Essensstände und Küchen auf den Gehwegen, überall wuselt es. Und Vietnam ist nicht zuletzt so interessant wegen seiner Geschichte, so richtig ‚befreit‘ von Kolonialherrschaften und Kriegen ist das Land erst seit weniger als 50 Jahren. Die ersten Spuren haben wir heute im ehemaligen Gefängnis von Hanoi besichtigt, dieses wurde sowohl von französischen Unterdrückern als auch von all den kommenden Herrschern genutzt um politische Gegner mundtot zu machen. Ein großer Bestandteil der Geschichte und somit der Ausstellung ist natürlich der Vietnamkrieg und die Vorgehensweise der USA in diesem Land. Aber dazu vielleicht später noch ein paar Sätze. Ich geh jetzt erstmal schlafen, morgen früh gehts 8Uhr in die Berge nach Ninh Binh.